Wo darf ich überall Grillen?

Zusammenfassung: Der Sommer ist da und damit die warmen Temperaturen. Ein richtiger Sommer ohne Grillen? Nicht vorstellbar! Aber wo darfst Du überall den Grill anschmeissen? Im folgenden Artikel klären wir alle wichtigen Fragen, wo Du grillen darfst und wo nicht.

Inhaltsverzeichnis

Für viele Zeitgenossen gehört es bei passendem Wetter einfach dazu, den Grill anzufeuern. Für 38 Prozent der Deutschen ist das Brutzeln über Holzkohle, mit Gas oder elektronisch sogar ein Vergnügen, auf das sie nicht mal im Winter verzichten wollen!

Doch Achtung: Nicht überall darf auch jederzeit gegrillt werden.

Übrigens, hier kannst Du die 10 besten Grilltipps nachlesen. So klappt es dann auch mit dem Grillvergnügen.

Welche Regeln gelten im Haus oder in der Wohnung?

Der Elektro-Tischgrill kann in den eigenen vier Wänden zum Einsatz kommen, anders sieht es beim Grillen mit Holzkohle in geschlossenen Räumen aus. Das verbietet ja auch der gesunde Menschenverstand, meinst Du? Klar, dennoch gibt es jedes Jahr Unfälle mit Holzkohlegrills in Wohnungen. Das Problem ist nicht mal so sehr die Brandgefahr, sondern vielmehr das Kohlenmonoxid, das durch den Betrieb eines Holzkohlegrills freigesetzt wird. In Wohnungen, schlecht belüfteten Garagen oder auf Balkons mit wenig Luftaustausch kann dies zur tödlichen Falle werden. Es sind sogar sogenannte Holzkohle-Indoor-Grills auf dem Markt, die aber die gleiche Problematik haben. Es gilt: Holzkohlegrills dürfen nur draußen, bei ausreichender Belüftung, genutzt werden – niemals drinnen.

Ein echtes Grillvergnügen

Denn Holzkohle und Briketts setzen immer Kohlenmonoxid frei. Drinnen verbreitet sich das geruchlose Gas unbemerkt, die Personen im Raum werden bewusstlos und können ersticken. Die Gefahr einer Vergiftung besteht übrigens auch, wenn man Fenster und Türen offen lässt. Selbst wenn die Konzentration nicht ausreicht, um einen Menschen bewusstlos zu machen, reichert sich das Kohlenmonoxid im Blut an, es kann zu Übelkeit und Schwindel führen, ebenso zu Kreislaufproblemen. Besonders tückisch ist: Das Zeitfenster zwischen den ersten spürbaren Symptomen und dem Verlust des Bewusstseins ist sehr kurz. Also: In der Wohnung oder im Haus hat der Holzkohle- oder Gasgrill nichts zu suchen.

Wie viel darf es auf dem Balkon oder im eigenen Garten rauchen?

Mieter sollten vor dem Anheizen des Grills erst einmal einen Blick in ihren Mietvertrag und in die Hausordnung werfen. Wenn dort Grillen ausdrücklich verboten ist, muss man sich auch daran halten. Grillt man dennoch, riskiert man eine Abmahnung. Nach einer zweiten Abmahnung droht sogar eine Kündigung.

Doch auch, wenn kein ausdrückliches Verbot im Mietvertrag festgehalten ist, kann es sein, dass Mieter aufs Grillvergnügen auf dem heimischen Balkon verzichten müssen. Gegenseitige Rücksichtnahme bewahrt die gute Nachbarschaft. Das gilt für Lärm, Verschmutzung, Qualm und belästigende Gerüche gleichermaßen. Mieter sollten also darauf achten, dass sie niemanden mit ihrem Grillen beeinträchtigen (klarer Vorteil für alle, die im obersten Stock wohnen). Außerdem kann man Geruchsbildung vermeiden, indem man das Grillgut auf Aluschalen legt. So tropft nichts in die Glut, und es entstehen keine unangenehmen Gerüche.

Und wenn der Grilldunst gar nicht beim Nachbarn ins Schlafzimmer zieht, dieser sich aber dennoch durch das Brutzeln gestört fühlt? Das Gute ist: Es gilt ein gegenseitiges nachbarschaftliches Rücksichtnahmegebot. Ein Nachbar muss auch mal tolerieren, wenn nebenan hin und wieder gegrillt wird. Dauergrillen muss aber niemand in Kauf nehmen.

Wie oft es etwas vom Rost geben darf, da urteilen die Gerichte bundesweit übrigens unterschiedlich: Mitunter ist fünfmal im Jahr okay, mitunter einmal im Monat von April bis September. Immer sollte man aber die gesetzlichen Ruhezeiten einhalten. Und sich am besten einfach um ein gutes Verhältnis zu den Nachbarn bemühen. Dann sehen die es auch nicht so eng, wenn mehr als einmal im Monat gegrillt wird. Den Nachbarn einzuladen, hilft fast immer.

Wer einen Garten hat, muss auch Rücksicht auf Nachbarn nehmen. Da man hier in der Regel aber mehr Platz hat, reicht es aus, dass man den Grill in einiger Entfernung zum Haus positioniert, damit der Rauch nicht direkt zu den Nachbarn zieht. Zwar gibt es auch hier Urteile, nach denen nur zehnmal im Jahr im Garten gegrillt werden darf, aber wenn man es nicht übertreibt, gibt es in der Regel auch keine Streitereien, die vor Gericht landen. Wenn es die Nachbarn nicht stört (oder keine da sind), kann man so oft grillen, wie man möchte.

Was muss man im Park, auf Grünflächen und an Flussufern wissen?

Gerade in Großstädten hat nicht jeder einen eigenen Balkon oder Garten, da zieht es die Menschen im Sommer in die Parks und auf die öffentlichen Grünflächen. Darf man dort einfach seinen Grill aufstellen? Die Kommunen handhaben das sehr unterschiedlich, daher empfiehlt es sich immer, zuvor auf den Webseiten der betreffenden Stadt nachzuschauen.

Verboten ist das Grillen in Wildparks, botanischen Gärten, auf Hundefreilaufflächen und Spielplätzen. In vielen Parks ist das Grillen zwar nicht offiziell erlaubt, wird aber vom Ordnungsamt toleriert, wenn man die Grünflächen nicht beschädigt und seinen Müll wieder mitnimmt (sonst drohen Bußgelder bis zu 1.000 Euro!). Aber auch dort sollte man sich vorab bei der Stadt informieren. Überall muss man auf jeden Fall ein paar brandschutztechnische Grundlagen beachten. Der Grill muss sicher stehen und darf nicht in der Nähe von Bäumen aufgestellt werden. Er muss immer beaufsichtigt werden. Zum Anzünden nur geeignete Anzünder verwenden, niemals Spiritus in die Glut gießen. Und nach dem Grillen die Asche komplett abkühlen lassen und erst danach entsorgen – aber niemals in Kartons oder Plastikbehälter füllen.

Welche Hausordnung gilt auf dem Campingplatz?

Auf Campingplätzen regelt die Platzordnung, ob gegrillt werden darf oder nicht. Meist ist dies nur auf den ausgewiesenen Grillplätzen erlaubt. Bei warmem, trockenem Wetter oder viel Wind kann das Grillen aus Sicherheitsgründen auch kurzfristig untersagt werden. Außerdem sollte man darauf achten, dass die Nachbarn nicht zu viel Rauch abbekommen. Da ist gegenseitige Rücksichtnahme gefragt. Dreckiges Geschirr sollte zudem nicht in den Toiletten-Waschbecken abgespült werden, sondern in den dafür vorhandenen Spülbecken. Auf den meisten Campingplätzen kann man sich auch mit dem notwendigen Grillgut im dortigen Campingshop versorgen.

Ist Grillen am Strand erlaubt?

Auch hier sollte man darauf achten, ob Schilder auf ein ausdrückliches Grillverbot hinweisen. Auf Sylt ist Grillen am Strand beispielsweise durch eine Gemeinde-Satzung verboten. Wenn es nicht verboten ist, gelten die gleichen brandschutztechnischen Vorkehrungen wie beim Grillen im Park. Jeder muss seinen Müll und die Asche wieder mitnehmen.

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